Trudelies Leonhardt

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Fortepianistin


Die Hammerflügel von Benignus Seidner und Anton Walter


Der Hammerflügel, das Fortepiano, für fast alle auf diesem Site präsentierten Aufnahmen, wurde um 1815/20 von Benignus Seidner in Wien hergestellt. Ein identisches Exemplar befindet sich im Schubertmuseum von Wien.

Im Gegensatz zu einem heutigen Instrument ist dieser Flügel ganz aus Holz und verfügt nicht über einen gegossenen Stahlrahmen.

Die Abwesenheit einer eisernen Stütze begrenzt die Zugkraft der Saiten, die begreiflicherweise eher schwach gespannt sind; die Saiten sind verhältnismässig fein.

Der Klangboden ist dünn, sein Durchmesser ist etwa 4 Millimeter, im Vergleich zu 8 bis 10 Millimeter der heutigen Instrumente.

Die Hämmerchen des Flügels wiegen je 1 bis 2 Gramm, die Hämmerköpfe sind von Leder überzogen, im Gegensatz zu den heutigen filzbelegten Hämmern, die je 8 bis 10 Gramm wiegen.



Der Umfang der Klaviatur ist 6 Oktaven.

Der Flügel verfügt über 4 Pedale, von links nach rechts:
Das Pedal "una corda" verschiebt die ganze Klaviatur ein wenig  nach rechts, weshalb die am äussersten Rand der Tasten fixierten Hämmerchen nur eine oder zwei von den drei vorgesehenen Saiten anschlagen; daher der Name "une corda". Ergebnis: ein zarter Klang.

Das Fagottpedal: hier senkt sich ein papierumhüllter Hebel auf die Saiten der drei tiefsten Oktaven und bewirkt dadurch beim Vibrieren ein lustiges Brummen.

Das Pedal "Moderator": ein Streifen Filz schiebt sich hier zwischen die Hämmerchen und die Saiten, was den Klang stark ändert.

Das Fortepedal hebt alle Dämpfer auf und erlaubt so den Obertönen zu vibrieren; der Klang wird dadurch grösser und reicher.



Der Hammerflügel, das Fortepiano, für Mozarts Werke ist eine Kopie von Paul McNulty eines wiener Instruments von Anton Walter (1795).

Der Umfang der Klaviatur ist 5 Oktaven.

Der Flügel verfügt über 3 Pedale, von links nach rechts:
Das Pedal "una corda".

Das Moderatorpedal.

Das Fortepedal.

Zusammenfassung: es sind hauptsächlich die lederüberzogenen Hämmerchen und die zarten, wenig gespannten Saiten, die dem characteristischen Klange eines Hammerklaviers zugrunde liegen.

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